Land und Leute
Nationalpark Timanfaya
Der Nationalpark Parque Nacional de Timanfaya war in seinem Ernennungsjahr 1974 der achte Nationalpark Spaniens. Hier findet man die Montañas del Fuego, die "Feuerberge". Der Timanfaya-Nationalpark befindet sich im Südwesten Lanzarotes und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 51 Km². Damit nimmt er etwa ein Viertel der gesamten Inselfläche ein. Entstanden ist diese interessante Landschaft, das Malpaís, das schlechte Land, bei den Vulkanausbrüchen in den Jahren 1730 bis 1736. Bereits 1950 wurden asphaltierte Straßen, anlässlich eines Besuchs von General Franco, angelegt.
In dem Besucher- und Informationszentrum bei Mancha Blanca erfährt man viel wissenswertes über den Vulkanismus, den Nationalpark und die Insel Lanzarote im allgemeinen. Das Zentrum ist täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Vor einem Besuch im Nationalpark ist es sinnvoll sich in dem Besucherzentrum Mancha Blanca zu informieren. Der Eintritt in den Parque Nacional kostet etwa 8,- Euro, die Busfahrt ist inbegriffen.
Mit dem eigenen Auto gelangt man nur bis zum Eingang des Parks, da eine eigene Erkundung zu gefährlich wäre, da die Straßen ungesichert sind. Außerdem soll die Landschaft geschützt werden, da es viele Hundert Jahre dauert bis auf Lavamassen wieder Pflanzen wachsen. Man kann den Nationalpark bei einer geführten Wanderung, einer Kameltour oder mit dem Bus erkunden.
Der Ritt auf einem Kamel, bzw. einem Dromedar, durch den Nationalpark ist schon etwas besonderes. Bereits in früheren Zeiten gab es Dromedare auf Lanzarote, sie wurden für die Landwirtschaft und zum Transport von Waren genutzt. Heute stehen über 200 Tiere für die Ausflüge in dem Nationalpark zur Verfügung. 20 Minuten wird man auf den Dromedaren durchgeschüttelt, aber der wundervolle Ausblick entschädigt für die etwas unsanfte Tour.
Bei einer Bustour kann man auf der Ruta de los Volcanes eine 14 Km lange Rundfahrt durch den Nationalpark unternehmen. Der Mittelpunkt dieser Rundfahrt durch den südwestlichen Teil der Insel sind die Feuerberge. Etwa jede halbe Stunde startet ein Bus am Islote de Hilario zu der 45 Minuten langen Tour. Dabei bekommt man in verschiedenen Sprachen die Entstehungsgeschichte Lanzarotes erklärt und beeindruckende Demonstrationen vorgeführt. Im Bereich des Islote de Hilario werden Sträucher in ein Loch im Boden gestopft, welche sich aufgrund der hohen Temperatur dann direkt entzünden. Bei einer weiteren Attraktion wird Wasser in ein Loch geschüttet, das als Dampf explosionsartig nach oben schießt. Dies geschieht, da die Temperatur nur wenige Meter unter der Oberfläche bereits 400 °C beträgt. Montaña del Fuego ist der Hauptkrater, etwas westlich davon beträgt die Temperatur etwa 700 °C in einer Tiefe von 27 Metern.
Besonders bei Sonnenschein ist es in dem Nationalpark besonders schön, denn dann leuchten die Berge in verschiedenen Farbtönen von rot über braun bis schwarz. Der 350 Meter hohe Berg Montaña Rajada bietet einen wundervollen Blick über einen weiten Teil des Nationalparks.
Am Islote de Hilario wurde das runde Restaurant El Diablo von César Manrique erbaut. Die Kochstellen befinden sich über heißen Erdlöchern. Im Innenhof, dem Patio, des Restaurants steht ein Feigenbaum, der von dem Schäfer Hilario gepflanzt worden sein soll. Der Legende nach zog sich der Schäfer Hilario kurz nach den Vulkanausbrüchen 1824 in dieses Gebiet zurück. Nach ihm ist der Islote de Hilario benannt. Über 50 Jahre lang soll er sich ausschließlich von Feigen ernährt haben, da dies die einzige Frucht war, die in der ungastlichen Gegend wachsen konnte.